Beschreibung
Die bewegte Geschichte dieses Lost Places
Kurhaus Sand
Das Kurhaus Sand existierte bereits 1845. Damals stand eine kleine Hütte dort, wo jetzt das imposante Hotelgebäude thront. Die damalige Schutzhütte mit Schankbetrieb, wurde für die dortigen Waldarbeiter errichtet. Allerdings ohne die Möglichkeit zu übernachten, außer man hat nichts gegen ein wenig Stallgeruch. Erst 1890 wird die kleine Schutzhütte durch einen Anbau zu einem Hotel. Der bisherige Pächter Josef Martin Weis hat die Pacht nicht verlängert, und sich stattdessen auf den Plättig zurückgezogen, um dort ein Hotel zu führen. Der neue Pächter des Kurhaus Sand, Friedrich August Maier, erweiterte die Schutzhütte und lockte den Adel an. Sein Vater Ignaz Maier wird ein Koch von Otto von Bismarck.
1892 kam die damalige Königin der Niederlande mit ihrer Mutter vorbei, und ein Jahr später waren Sissi und die Erzherzogin Valerie zu Gast. Nach mehreren Wechseln, übernahm die Familie Wiedemann 1954 das Kurhaus Sand und betrieb es bis 1994 als Hotel weiter. Danach wurde es für die Öffentlichkeit geschlossen. Es gab Gerüchte, eine Sekte hätte sich dort niedergelassen. 2005 folgte dann die Löschung des Gewerbeeintrages des Kurhaus Sand. Die letzte Eigentümerin, Amanda Wiedemann, lebte noch bis zu ihrem Tod 2007 in dem Haus. Ihr Zimmer kann noch immer besichtigt werden. Das unter Denkmalschutz stehende Kurhaus Sand wird weiter gepflegt, so dass der Verfall nicht zu schnell voran schreitet.
Schimmelklinik am Sand
Nur knappe 300m weiter liegt die Schimmelklinik. Das 1898 als Fachklinik Berghof erbaute Gebäude wurde bei einem Bombenangriff 1945 zerstört, und 1953/1954 von der LVA als Straßburger Hof wieder aufgebaut. 1976 erfolgte dann die Umwandlung in eine Klinik für drogenabhängige Frauen. Der Name war nun Berghof-Klinik. 1989 übernahm die Dechow Stiftung die heutige Schimmelklinik und betrieb sie bis 1997. Die geplante Modernisierung scheiterte und das Gebäude steht seitdem leer. Die Baden-Badener Höhe-Hotel GmbH übernahm scheinbar 2012 das Gebäude. 2013 und 2017 brannte es und nahm erheblichen Schaden.
Durch das einsickernde Löschwasser und den Regen, das Dach wurde durch die Brände zerstört, bildete sich Schimmel an Einrichtung und Gebäude, so dass der einstmals prunkvolle Bau inzwischen zu einer schimmeligen Ruine geworden ist. Daher stammt auch der Name, unter dem sie in Urbexkreisen bekannt ist: die Schimmelklinik! Oft wird die Klinik auch als Hotel bezeichnet, was daran liegt, dass der letzte Eigentümer geplant hatte, die Klinik in ein Hotel umzuwandeln. Inzwischen gab es bereits den Verdacht, der Eigentümer hätte Brandstiftung begangen. Eine Renovierung und Neueröffnung sind nahezu unmöglich.
Aufgrund der hohen Schimmelbelastung wird das Tragen einer Atemmaske und ggf. eines Schutzanzuges empfohlen.
Wir führen Touren auch für Gruppen auf Anfrage durch.
Mindest-Teilnehmerzahl: 10
Copyright Fotos: Daniel Lemitz