Beschreibung
Die Gasmaschinenzentrale
Der Fund von Eisenerzen östlich von Saalfeld ließ die Maximilianshütte in Rosenberg/Oberpfalz 1872 einen Zweigbetrieb zu gründen. Schon 1873 wurde das erste Eisenerz im Hochofen verarbeitet. Im Jahr 1877 gingen ein Stahlwerk und 1880 ein Blockwalzwerk in Betrieb. Bald schon reichte das Erz aus den Kamsdorfer Gruben nicht mehr aus, weitere Gruben in Thüringen wurden erschlossen.
Gegen 1893 versiegten die Eisenerzvorkommen bei Zwickau, so dass der Blocklieferungsvertrag mit der Maxhütte endete. Infolge dessen wurde durch die Maximilianshütte in Sulzbach bis 1898 in Lichtentanne bei Zwickau ein Stahl- und Walzwerk gebaut. Dieses war bis 1930 in Betrieb, die Konverter wurden danach nach Unterwellenborn gebracht.
Um 1921 erfolgte ein weiterer Ausbau der Maxhütte, bei diesem auch der Grundstein für die Gasmaschinenzentrale gelegt wurde. Nur etwa 20% des Gichtgases welches bei der Verhüttung entsteht wurde um die Jahrhundertwende genutzt. Die technische Weiterentwicklung des Gasmotors zur Großgasmaschine war eine Möglichkeit, die Energie des anfallenden Gichtgases weiter zu nutzen.
Es wurden 3 MAN Maschinen zur Hochofenwindversorgung sowie 4 Thyssen-Maschinen zur Stahlwerkwindversorgung bzw. Elektroenergieerzeugung beschafft. Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise waren erst 1928 alle Großgasmaschinen aufgebaut und bereit zur Energieerzeugung.
Die Großgasmaschinen arbeiteten im Viertaktverfahren, die Abwärme der Maschinenwurde Abhitzekesseln zugeführt. der erzeugte Dampf trieb eine 1 MW Kondensationsturbine an.
In den 50er und 60er Jahren wurden die Hochofenwindmaschinen demontiert und elektrisch betriebene Turbogebläse aufgebaut. Dafür wurde auch eine neue Schaltwarte gebaut.
Nach 1968 wurden die Thyssen Gasgebläse verschrottet, so dass nur noch die 2 Dynamomaschinen übrigblieben. Da der Platz für Erweiterungen fehlte wurde eine der beiden Maschinen 1976 verschrottet.
In den 1980er Jahren entstand im Gebäude eine Umformeranlage zur Wärmeversorgung des naheliegenden, neu angelegten Wohngebietes, später wurde noch Pressluft erzeugt und in das Netz eingespeist.
Ende 1988 wurde die letzte Gasmaschine nach mehr als 60 Jahren wegen Rissen im Fundament stillgesetzt.
Heute
Die Anlagen zeigen durch die verschiedensten Umbauten einen Überblick über die technischen Entwicklungen der vergangenen 100 Jahre. Sowohl Teile der ursprünglichen Schaltanlage als auch die neue Schaltwarte, die bis in die 90er Jahre genutzt wurde, sind noch vorhanden und bieten viele fotografische Highlights.
Besonders der Großdynamo aus dem Jahr 1923 mit einer Leistung von 2.000 kW, einem Gewicht von 315 Tonnen und dem Generatorrad von etwa 10 m Durchmesser lässt nicht nur Technikfans staunen.
Wer hat Lust, diesen besonderen Industrie-Lost Place mit uns zu entdecken?
Der Fotokurs auf einen Blick
- Die Fototour findet von ca. 12:00 bis 16:00 Uhr statt
- Lost Place
- besondere Fotomotive
- Historische Gasmaschinenzentrale
- große Halle 33 m breit, 27 m hoch, 111 m lang
- 2 Etagen
- EG Maschinen und Keller
- Taschenlampen nötig!
- Schaltzentrale
- Industriedenkmal
- bei Saalfeld
Bitte unbedingt Folgendes beachten!
- Es handelt sich um einen Lost Place, der entsprechende Gefahren aufweist
- Keine Gegenstände der Einrichtung oder der Gebäude dürfen mitgenommen werden, das ist Diebstahl und wird zur Anzeige gebracht
- Es ist kameraüberwacht
- Motive und Gegebenheiten können sich immer mal ändern
- Fototouren Berlin kann keine Haftung übernehmen
- Während der Fototouren erfolgt das Betreten des Geländes und der Gebäude auf eigene Gefahr des Teilnehmers. Bei Verletzungen, Unfällen usw. übernimmt Fototouren Berlin und der Betreiber keine Haftung.
Das Betreten des Geländes und der Gebäude ist außerhalb der genehmigten Fototouren ausdrücklich untersagt und verboten! Das Gelände wird bewacht.
Änderungen und Anpassungen vorbehalten!
Mindestteilnehmerzahl: 10 Teilnehmer
Auf diese Leistung können keine Rabatte / Ermäßigungsgutscheine über 10 Euro (Flyer) angerechnet oder eingelöst werden. Regulär zu kaufende Gutscheine im Wert von 50€, 89€ oder 119€ können selbstverständlich genutzt werden. Mögliche Differenzen können auch vor Ort in bar entrichtet werden (falls der Gutschein weniger Wert besitzt als die Leistung kostet). Höherwertige Gutscheine können zwar genutzt werden, die monetäre Differenz verfällt und kann weder ausgezahlt noch übertragen werden.
Fotos Copyright Jörg Willer
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