Beschreibung
Die Tuchfabriken im Laufe der Zeit
Ein altes Industrie-Relikt liegt mitten im beschaulichen Stadtkern – der heutige Lost Place ist immer noch beindruckend erhalten und läßt die Stoffherstellung von vor rund 150 lebendig werden – erleb- und fühlbar. 1884 wurde das Werk erbaut und als Feintuchfabrik betrieben.
1844
Preußen im Jahre 1844: schon warfen die industriellen Schatten ihre Vorboten voraus. Die erste Dampfmaschine fand Einzug in der Stadt an der Neiße in der Lausitz. Damit war der Grundstein gelegt für den Aufstieg DER Textilhauptstadt der damaligen Zeit. Entlang des Ufers entstand ein Industrie-Urwald aus Schornsteinen, Fabriken und Zulieferergewerken.
1884
In dieser Zeit begann auch Adolf Noack im Stadtkern mit seiner Stoffproduktion, zunächst auf vier Webstühlen. Und das lief gut.
Was er vor allem brauchte, fand er vor Ort: viel Wasser, viel Energie, Eisenbahnanschluß und natürlich irgendwann – viel Platz.
Stetig wachsend und expandierend gipfelte sein Erfolg schließlich im o.g. eigenen Werk, welches 1884 in Betrieb ging. Hier hatte er alles, was das Herz begehrte. Im Laufe der Zeit sogar die eigene Fabrikantenvilla und den eigenen „Schwarze Jule“-Anschluß (Industriebahn).
1922
Dennoch hatten die Tuchfabrikenten einen Bedarf, der erst 1922 optimal gedeckt wurde: Heißdampf. Dieser auf Initiative der beiden Avellis-Söhne (ebenfalls eine Tuchfabrikanten-Familie) mit einem Heizkraftwerk befriedigt, das in einem weitverzweigten Leitungssystem fortan die entsprechenden Tuchfabriken versorgte.
1939
Adolf Noack hatte inzwischen einen Output pro Jahr von rund 400.000 Stück Tuch, welche er mit 190 Webstühlen herstellte – was ein Aufwand!
1945
Leider wurden nach dem 2. Weltkrieg fast alle Fabrikanlagen abgebaut und in die Sowjetunion entführt. Die restlichen verbliebenen werke wurden am Textilstandort zusammengelegt: die „Vereinigten Feintuchwerke“ u.a. der Werke Noack und Bergami entstanden.
1969
Im Jahre 1969 gingen aus der Vereinigung wiederum die „VEB Forster Tuchfabriken“ hervor.
1970
1970 wurden die „VEB Forster Tuchfabriken“ dem sogenannten „Textilcombinat Cottbus TKC“ unterstellt.
Obwohl der Lausitzer Tagebau das heizkraftwerk mit Braunkohle versorgte und das Kraftwerk Dampfkraft lieferte, waren die besten textilen Tage der Region leider gezählt.
1991
Auch die Wiedervereinigung hat das nicht mehr retten können. Im Jahre 1991 wurde die Produktion in den verbliebenen Feintuchwerk eingestellt – und ein Jahr später wurde die Forster Tuchfabriken GmbH liquidiert und war Geschichte.
2024
Der Leerstand und der Zahn der Zeit ist an dem Areal nicht spurlos vorüber gegangen. Mittlerweile aber wird es mit viel Herzblut verwaltet und versucht, die Substanz zu erhalten und verschiedene Nutzungskonzepte auch fr die Zukunft zu entwickeln, um das geschichtsträchtige Location auch für spätere Generationen zu sichern.
Aber die beeindruckende, expressionistische Architektur, die maroden Details in Schmiedekunst, Kesseldach und einer besonderen Fertigungshalle als eine Art Lichtkathedrale – sind sehr sehenswert! Es gibt so viel Gebäude, Bereiche und Motive zu entdecken, dass wir uns schon auf eine gemeinsame Entdeckungstour freuen…
Die Fototour auf einen Blick
- Die Fototour findet von ca. 11:00 bis 15:00 Uhr statt
- Lost Place bzw. Kreativlocation
- Historischer Input
- WC vorhanden
- 9 Gebäude insgesamt, davon eins mit 5 Geschossen, eins mit 4 Geschossen
- 2 große Flurstücke, 1 ha Fläche, 12.000 qm Nutzfläche
- Zauberhafte Fotomotive
- Location befindet sich in Forst bei Cottbus in der Lausitz
Bitte unbedingt Folgendes beachten!
- Es handelt sich um einen Lost Place, der entsprechende Gefahren aufweist
- Motive und Gegebenheiten können sich immer mal ändern
- Das Gelände ist kameraüberwacht!
- Fototouren Berlin kann keine Haftung übernehmen
- Während der Fototouren erfolgt das Betreten des Geländes und der Gebäude auf eigene Gefahr des Teilnehmers. Bei Verletzungen, Unfällen usw. übernimmt Fototouren Berlin und der Betreiber keine Haftung.
Das Betreten des Geländes und der Gebäude ist außerhalb der genehmigten Fototouren ausdrücklich untersagt und verboten! Das Gelände wird bewacht.
Änderungen und Anpassungen vorbehalten!
Mindestteilnehmerzahl: 15 Teilnehmer
Auf diese Leistung können keine Rabatte / Ermäßigungsgutscheine über 10 Euro (Flyer) angerechnet oder eingelöst werden. Regulär zu kaufende Gutscheine im Wert von 50€, 89€ oder 119€ können selbstverständlich genutzt werden. Mögliche Differenzen können auch vor Ort in bar entrichtet werden (falls der Gutschein weniger Wert besitzt als die Leistung kostet). Höherwertige Gutscheine können zwar genutzt werden, die monetäre Differenz verfällt und kann weder ausgezahlt noch übertragen werden.
© Fotos von Peggy Flöter
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen