1894 bis 1905 wurde der Dom auf der Spreeinsel nach Plänen von Julius Raschdorff als Hauptkirche des preußischen Protestantismus und als Hofkirche der herrschenden Hohenzollern errichtet. Der reich geschmückte Bau aus schlesischem Granit war einst mit Kuppelkreuz 114 Meter hoch. Nach schweren Kriegsschäden geriet der Wiederaufbau bescheidener. Die Kuppeldächer wurden vereinfacht gestaltet, mit Kreuz ragt die Hauptkuppel nur noch 98 Meter in die Höhe. Die Denkmalskirch an der Nordseite wurde beseitigt.
Der Berliner Dom mit Lustgarten
Begräbnisstätte der Hohenzollern
Seit der Wiedereinweihung am 6. Juni 1993 überrascht der Dom mit seiner prunkvollen Innengestaltung, die eher an katholische Kirchen erinnert.
Zugänglich ist auch die Hohenzollerngruft. Von ehemals 89 Särgen sind noch 70 erhalten – darunter die Prunksarkopjage des Großen Kurfürsten und der Kurfürstin Dorothea.
Der Lustgarten vor dem Dom hat sein Gestalt im Laufe von vier Jahrhunderten wiederholt verändert. Am 24. September 1999 wurde er in der jetzigen Form eröffnet – nach alten Plänen von Karl Friedrich Schinkel begrünt und mit neuem Brunnen.
Mit seiner mächtigen. 74,8 m hohen Kuppel erhebt sich an der Ostseite des Lustgartens der Berliner Dom, der dem Petersdom in Rom nachempfunden ist. Durch seinen reichen Omamenlschmuck kann das Gebäude (1894-1905, Julius Raschdorff) als typisches Bauwerk der Regierungszeit Wilhelms II. gelten – bot man doch in der Ära des wilhelminischen Historismus viel fürs Auge. Der im Krieg verwüstete Dom wurde ab 1974 wieder hergestellt, die Restaurierung des Inneren war 1993 abgeschlossen. Sehenswert sind hier die Kaiserloge gegenüber dem Altar, der Taufstein von Christian Daniel Rauch aus dem Jahr 1833 und die nach Schinkels Anregungen geschaffene Altarwand. Beeindruckend wirken auch die zahlreichen Sarkophage, denn der Dom diente als Begräbnisstätte der Hohenzollern. In der Gruft bzw. im Kirchenschiff finden sich rund 100 dieser Prunksärge aus fünf Jahrhunderten, darunter die Särge des Großen Kurfürsten, König Friedrichs I. und Kaiser Friedrichs III. – Ein besonderes Erlebnis sind die an Sommernachmittagen im Dom stattfindenden Orgelkonzerte.
Der Berliner Dom im Lustgarten
Der Name Lustgarten ist geblieben, obwohl die Funktion des Platzes unmittelbar an der Schlossbrücke mehrfach wechselte. Unweit vom Schloss legten die Hohenzollern hier 1573 einen Küchengarten an. in dem man 1649 erstmals eine fremdartige Frucht aus Übersee in Preußen anpflanzte: die Kartoffel. Dass diese Pflanze auf die Zeitgenossen überaus exotisch wirkte, lässt sich schon daran ersehen, dass im Jahr 1643 das Areal in einen Ziergarten umgewandelt worden war. Zeitweilig als Grünanlage zum Lustwandeln genutzt, diente das Areal unter Friedrich Wilhelm I. als Exerzierplatz.
War um 1830 hier noch vom Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné eine herrliche Parkanlage geschaffen worden, wurde der beliebte Treffpunkt der Berliner 100 Jahre später zum nüchternen Platz, den erst die Nazis und danach die SED für Aufmärsche und Kundgebungen nutzten. Abgeschlossen wird der inzwischen wieder als Grünanlage hergerichtete Lustgarten durch das Alte Museum. Seine Vorhalle mit 18 mächtigen ionischen Säulen geben ihm das Aussehen eines griechischen Tempels. Die monumentale Granitschale (1827-30, Christian Gottlieb Cantian) vor der großen Freitreppe erhielt den Spitznamen “die größte Suppenschüssel Berlins“.
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Öffnungszeiten
- täglich von 9 bis 20 Uhr, vom 1. Oktober bis 31. März nur bis 19 Uhr geöffnet, letzter Einlass ist jeweils eine Stunde vor Schließung
Sonstiges
- keine Besichtigung während der Gottesdienste oder Veranstaltungen
Eintrittspreise
- 7,- Euro, ermäßigt 5,- Euro. Die Eintrittskarte berechtigt zur kostenlosen Mitnahme von bis zu drei Kindern unter 18 Jahren.
Barrierefrei
- Barrierefreier Zugang links vom Hauptportal.
Führungen
- Kurzführungen von Montag bis Samstag: 10.15, 11, 12.30, 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr, an Sonn- u. Feiertagen: 12.15, 13 und 14 Uhr; weiterere thematische Führungen nach Vereinbarung
Lustgarten
S-Bhf. Hackescher Markt, Bus 100
S3, S5, S7, S9 Hackescher Markt, U6 Friedrichstraße, U2 Hausvogteiplatz;
Bus 100, 348
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